…ich werde mich ändern und sehr bald schon viele Dinge besser machen. Vorher muss ich nur mal eben… kennst du das auch?

Du willst eigentlich schon länger anfangen, dir mehr Zeit für dich zu nehmen, achtsamer durchs Leben gehen und dir damit etwas Gutes tun. Aber irgendwas kommt immer dazwischen! Vor der Arbeit passt es nicht, und danach ist auch keine Zeit.

Wenn man dann vom Einkaufen kommt und sich abgehetzt hat, ist der Zeitpunkt auch nicht der Richtige. Überhaupt muss noch gekocht werden, die Wäsche gewaschen und und und. Abends vor dem Einschlafen ist man dann auch zu müde, und bemerkt, dass es heute nun schon wieder nicht geklappt hat.

„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“ (Lucius Annaeus Seneca)

Getreu dieses Zitats sage ich euch eins – ein bisschen geht immer!! Ihr müsst es euch aber auch wirklich ganz fest vornehmen. Wenn ihr das getan habt, reichen selbst einige wenige Minuten am Tag, um ein bisschen achtsamer durchs Leben zu gehen und sich und seinem Geist ab und an eine kleine Erholungs-Pause zu gönnen. Selbst beim Einkaufen gehen oder beim Gemüse schneiden in der Küche kann man achtsam sein, ein paar bewusste Atemzüge nehmen, sich ganz auf das konzentrieren was man macht. Und so eine völlig neue Lebendigkeit des Körpers spüren!

Um es euch noch einfacher zu machen, gebe ich euch hier 7 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag:

1. Mal wieder Ausmalen

Ausmalen ist etwas total Schönes, nicht nur für Kinder! Auch Erwachsene können viel Spaß am Ausmalen haben und daran, sich mit Farben und Mustern mal wieder ganz kreativ auszutoben. Es gibt viele Bücher für Erwachsene mit komplexen und vielfältigen Ausmal-Motiven, wo man sich beim Ausmalen zugleich austoben als auch entspannen kann. Probiere es doch mal aus! Wenn du dir kein ganzes Buch kaufen willst, findest du auch im Internet viele Vorlagen und Motive zum Ausdrucken und ausmalen. Beim Malen kannst du dich ganz auf eine Sache fokussieren und den Alltag um dich herum vergessen. Eine kleine aber wertvolle Auszeit!

2. Urlaub für die Füße

Wer zu Hause keine Badewanne hat oder nicht gerne badet, kann sich stattdessen mal ein Fußbad gönnen, das so richtig entspannt! Und dafür braucht ihr nicht viel mehr als einen Eimer oder eine kleine Wanne mit heißem Wasser – das lässt sich praktisch an jedem Ort einrichten. Dazu muss man noch nicht mal einen anstrengenden oder stressigen Tag hinter sich haben. Ich gebe auch noch gerne basisches Salz ins Wasser ;-)

Eine andere Variante ist ein Wechselbad, wie in der Sauna. Dazu braucht man dann zwei Eimer: einen mit heißem und einen mit kaltem Wasser. Und dann wechselt man immer zwischen dem kalten und dem heißen Wasser hin- und her, und beendet das Bad am besten mit dem kalten Wasser. Wenn man es noch genussvoller mag, kannst du auch ein paar Tropen duftendes Badeöl oder Badeschaum zu dem Wasser hinzu geben! Und das Sahnehäubchen am Schluss? Gönne deinen Füßen nach dem Bad noch eine kleine Fußmassage mit Creme oder Massageöl.

„Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie des Lebens welche in dir schwingt“ (Buddha)

3. Etwas Alltägliches achtsam tun

Hast du schon mal probiert, etwas ganz alltägliches in dein Zentrum der Achtsamkeit zu rücken? Wir machen viele Dinge am Tag ganz automatisch, am liebsten noch mit zwei anderen Sachen gleichzeitig Dabei achten wir überhaupt nicht richtig auf das, was wir tun, weil alles ganz automatisiert ist. Das ist auch gut so, denn sonst hätte unser Hirn viel zu viel zu verarbeiten!

Aber es macht trotzdem Spaß, sich so etwas Alltäglichem mal mit neuer Achtsamkeit zu widmen. Wie wäre es zum Beispiel mit etwas, was man fast täglich in der Küche macht? Brot schneiden und schmieren vielleicht, oder lieber Obst oder Gemüse schneiden. Konzentriere dich einmal nur auf das, was du gerade tust. Wenn es dir gelingt, verbinde das auch noch mit bewusstem Atmen. Mache das Radio aus, oder andere Sachen, die dich ablenken könnten. Und dann widme dich mit deiner ganzen Achtsamkeit deiner kleinen Aufgabe in der Küche, und dem was dort gerade wichtig ist.

4. Tagebuch der Dankbarkeit

Wie viele Dinge gibt es eigentlich in deinem Leben, für die du dankbar bist? Eine tolle Möglichkeit, sich diese kleinen und großen Dinge bewusst zu machen, ist diese jeden Tag aufzuschreiben! So nimmst du dir jeden Tag ein bisschen Zeit dafür, am besten einmal morgens und einmal abends 2-5 Minuten. Dann fallen einem ganz viele Dinge ein, über die man sich gefreut hat oder für die man dankbar ist. Am besten du nimmst dir eine bestimmte Tageszeit für dieses kleine Ritual, zum Beispiel abends vor dem Schlafengehen. So nimmt diese Dankbarkeits-Wahrnehmung ganz schnell einen festen Platz in deinem Leben ein, und du nimmst viele alltägliche Dinge positiver und dankbarer wahr. Für mich gehört das tägliche Schreiben in mein Dankbarkeitstagebuch zu meinen Lieblingsritualen.

5. Geh doch mal barfuß

Obwohl die Füße eines unserer sensibelsten Körperteile sind, stecken wir sie viel zu oft in Strümpfe und Schuhe.

Probier doch mal aus, einfach mal barfuß zu laufen! Naja – vielleicht nicht gerade im Büro, aber du kannst ja zu Hause damit anfangen. Zieh die Schuhe und Socken aus, laufe barfuß, und nimm deine Umwelt und den Untergrund ganz bewusst wahr. Wie fühlt sich der Untergrund an, auf dem du gerade läufst? Wo spürst du die Berührungspunkte von deinen Füßen mit dem Boden unter dir? Vielleicht macht es dir so viel Spaß, dass du einfach mal einen kleinen Abend-Spaziergang durch die Straßen rund um dein Haus barfuß machst. Und fühlst, wie entspannend das auf deinen Körper wirkt. Und wie einfach es ist, dabei achtsam zu sein. Ich finde es wunderbar, dass ich als Yogalehrerin immer barfuß unterrichten darf. Da mir selbst das barfuß laufen so gut tut, habe ich mir für die kälteren Jahreszeiten auch Barfuß-Schuhe zugelegt.

6. Einfach mal Nein sagen

Wer kennt das nicht, dass man besonders am Wochenede, viele Anfragen von Freunden und Familie bekommt: Dinge zu unternehmen oder sich zu treffen. Ein Kaffee mit der Cousine? Ein Brunch mit den Mädels? Ein Kino-Abend mit dem Partner? Eine Geburtstagsparty der Kollegin? Und dazwischen auch noch den ganz alltäglichen Wahnsinn wie einkaufen gehen, putzen, Wäsche waschen und was sonst noch alles zum Haushalt gehört. Und wo blieb da Zeit für MICH, fragst du dich dann vielleicht am Ende des Wochenendes?

Obwohl all diese Gelegenheiten natürlich schön sind und auch wichtig, um Freundschaften und Beziehungen zu pflegen, kannst du auch einfach mal “Nein” sagen, um dir einen Abend oder ein paar Stunden Zeit nur für dich einzuräumen. Besonders, wenn die Woche stressig war und du dich eigentlich nur danach sehnst, einfach mal einen Abend nichts zu tun.

7. Zur Schnecke werden

Hast du schon mal versucht, etwas so langsam wie möglich zu machen? Klingt erstmal bizarr, weil wir meistens im Alltag genau das Gegenteil tun! Schon im Kindergarten Alter hat man uns gelehrt, schnell zu sein: Beim Mohrenkopf Wettessen hat schließlich der gewonnen, der am Schnellsten war!

Wenn du jetzt versuchst, eine Sache ganz bewusst gaaaaaanz laaaaaaangsam zu machen, wird sich das bestimmt erstmal komisch anfühlen. Aber probier es mal aus! Gehe bewusst ganz langsam deinen Weg zum Briefkasten und wirf deinen Brief mit der Gemächlichkeit einer Schnecke in den Schlitz.

Oder ziehe dich am Morgen mal ganz bewusst und gaaaaanz laaaaangsam an! Oder gehe einmal ganz langsam durch den Supermarkt, durch den du normalerweise immer nur durch hetzt. Und lass der Dame hinter dir in der Supermarktschlange den Vortritt, auch wenn ihr Wagen fast überquillt. Und der Mutter dahinter mit ihrem Kind am Besten auch noch.

Achtsamkeit täglich leben

So, jetzt hoffe ich dass ich dir mit meinen 7 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag ein paar Ideen und Denkanstöße geben konnte, wie du ganz einfach Achtsamkeit in deinen Alltag einbauen kannst. Probiere es einfach mal aus und fühle in dich rein, wie es dir dabei ergeht. Und vergiss nicht – Jeder Tag ist neu!

Das Schöne an unserem Leben ist, das jeder Tag neu ist! Wenn also mal etwas nicht so klappt wie du dir das vorgestellt hast, oder du es nicht geschafft hast dich auf deine Achtsamkeit zu konzentrieren, dann ärgere dich nicht! Morgen ist ein neuer Tag, an dem du es einfach nochmal versuchen kannst. Morgen hast du wieder aufs Neue die Möglichkeit, achtsam zu leben. Wenn es dann klappt, freust du dich umso eher!

Namasté,
deine Stefanie

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